„Lieben Sie Brahms?“

fragte uns Markus Schirmer samt Freunden verschmitzt lächelnd vom Programmheft herunter, wohl wissend, dass die Antwort nur „Ja, und wir verehren ihn“ heißen würde. Angesichts der einzigartigen musikalischen Darbietung, die uns der auf allen Konzertbühnen der Welt bekannte Pianist, begleitet von den drei hervorragenden Streichern Reinhard Latzko, Yevgeny Chepovetsky und Jorge Enrique Lozano, am 16. April 2018 in der Aula unseres BRG bescherte, kann man mit Fug und Recht von dem Höhepunkt schlechthin in der Kidsch-Geschichte sprechen.

Die Erwartungen an dieses Konzert, das schon bald nach dessen Ankündigung ausverkauft war, waren groß; unter den Zuhörern befanden sich Honoratioren des Landesschulrats, unserer und anderer Schulen sowie auch einige Sponsoren. Schon am Nachmittag, als der wunderbare Fazioli-Flügel gestimmt wurde, herrschte eine besondere Stimmung im Schulgebäude. 

Nachdem uns Herr Univ.-Prof. Mag. Dr. Harald Haslmayr auf ungewöhnliche und spannende Weise mit besonderen Ereignissen in der Biografie Johannes Brahms vertraut gemacht hatte, konnten wir uns, bereits in eine ganz andere als die Alltagswelt geführt, dem Klaviertrio H-Dur op. 8 hingeben. Die Hingabe an die Musik war besonders dem Gesichtsausdruck und der ganzen Körperhaltung der Musiker anzusehen. Ihr gefühlvolles Spiel ließ das zuvor von Dr. Haslmayr Gesagte in unseren Seelen auferstehen, vor allem Brahms unglückliche Liebe zu der um Vieles älteren Clara Schumann, die für ihn später gute Freundin und Lebensmensch wurde. Das intellektuell über Brahms Vernommene konnte durch die himmlische Tonart seiner Musik in uns mit der Empfindung verbunden und so zu einem Erlebnis des ganzen Menschen werden. Dieses innere Ereignis wurde äußerlich durch Donner und Blitz eines über Graz sich entladenden heftigen Gewitters kontrastiert und durch das energische Spiel der Musiker gespiegelt.

Nach der Pause schilderte uns Dr. Haslmayr zunächst tragische Zwischenfälle aus dem Leben von Brahms, wie seine Einweisung in eine Heilanstalt nach einem selbstmörderischen Sturz von der Rheinbrücke. Wir erfuhren auch musikalische Details über die vier Sätze des Klavierquartetts G-Moll op. 25, die wir nun hören sollten, unter anderem, dass der 1. Satz (Allegro) das reichste Stück war, das er komponierte, und der 4. Satz (Rondo alla Zingarese) beeinflusst war von seiner Bekanntschaft mit dem ungarischen Intellektuellen Reményi, mit dem Brahms auf Tournee ging. Wieder wurden die reinen Töne des Pianos auf vollkommene Weise von den Streichinstrumenten unterstützt. Der innige Gesichtsausdruck der drei Streicher, die Hingabe von Markus Schirmer veranschaulichten, welch wunderbare Erzieherin der Seele die Musik sein kann. Und dieser Teil der Erziehung sollte in der heutigen, vom Intellekt so eindeutig dominierten Welt wieder forciert werden.

Nach dem klassischen Konzert und den Standing Ovations trat Kollege Robert Kindigs Freund Wolfgang Ott auf die ihm schon von einem eigenen Konzert vertraute Bühne des Aulatheaters. Und vierhändig wurden wir wieder auf den Boden der sehr rockigen irdischen Realität gebracht.

Vielen herzlichen Dank an Markus Schirmer und seine Freunde, welche die kleine Bühne des BRG Petersgasse als nicht zu gering erachteten, um uns mit ihrem außerordentlichen Können zu verwöhnen. Dank auch an Wolfgang Ott, der uns gemeinsam mit Markus Schirmer zeigte, dass auch diese Welt ihre schönen Seiten hat. Nicht vergessen wollen wir Hanna Henzinger von der 7B, die ein tolles Programmheft gestaltet hat und alle anderen, die dazu beigetragen haben, diesen Abend zu ermöglichen. Ein besonderer Dank einmal mehr an Dr. Robert Kindig als Initiator von Kidsch, dem es aufgrund seiner Begeisterung für die Musik gelungen ist, außergewöhnliche Freundschaften zu schließen und seine Freunde auch tatsächlich auf die Kidsch-Bühne zu bringen.

 

AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE

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Es sind immer die einfachsten Ideen, die außergewöhnliche Erfolge haben. (Leo Tolstoi)

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Der Mensch lebt nicht voll, wenn er nur für sich lebt und sein Dasein bewahrt. (Berthold Auerbach)

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Der Mensch ist das wichtigste und kostbarste Peripheriegerät eines Computers. (Unbekannt)

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Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. (Max Planck)

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Das Leben verlangt gebieterisch eine Leitung durch den Gedanken. (Wilhelm Dilthey)

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Man sollte Sport treiben, ohne vom Sport getrieben zu werden. (Gerhard Uhlenbruck)