Nachdem der FabLab-Kurs kurz nach Weihnachten grünes Licht für die Teilnahme am „phorsch!“-Projekt der TU Graz erhalten hat, war der Weg frei für den Aufbau und anschließenden Test von CO2-Ampeln für den Gebrauch im Klassenzimmer. Wir wollten angeregt durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift solche Ampeln von Grund auf selbst designen. Die Aussicht auf eine auf Messwerten basierenden Belüftungssteuerung war vor allem im Hinblick auf die Erfahrungen in den kalten Wintermonaten dabei zusätzlicher Antrieb für die Umsetzung der Idee. Die Teilnahme am erwähnten Projekt sicherte uns finanzielle Freiheiten bei der Beschaffung von Material, insbesondere der kostspieligen CO2-Sensoren zu, welche im Rahmen der viel zitierten „Materialbeiträge“ nur schlecht argumentierbar gewesen wären.
Und so geschah es, dass wir Mitte Jänner plötzlich vor einer Vielzahl ungelöster Probleme standen: Welche Sensoren sollen gekauft werden und wie müssen diese geschaltet und programmiert werden, damit Messwerte erhoben werden können? Auf welche Art und Weise sollen die Messdaten im Klassenzimmer zur Verfügung gestellt werden? Wie soll das Design der Ampeln aussehen und auf welche Art und Weise kann dieses Design schließlich Wirklichkeit werden? Welche Bedeutung haben die erhobenen Messwerte für die Belüftungsstrategie in den einzelnen Räumen und kann damit eine Optimierung der ausgegebenen Belüftungsstrategie „alle 20 Minuten muss für fünf Minuten gelüftet werden“ erzielt werden?
Auf dem Weg zur Beantwortung all dieser Fragen haben die SchülerInnen und Schüler verschiedenste Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben: Die Gehäuse wurden in CAD-Software selbst designt, die Schaltung und Programmierung der Mikrocontroller und Sensoren wurde gemeinschaftlich überlegt und umgesetzt, viele Schülerinnen und Schüler haben zum ersten Mal elektronische Schaltungen gelötet und schließlich wurden die Gehäuse mit einem 3D-Drucker gefertigt oder aus Holz gefräst und zusammengebaut. Trotz so mancher Schwierigkeit den organisatorischen Rahmen betreffend, konnten wir also in den folgenden Wochen und Monaten sukzessive Lösungen zu den Fragestellungen finden. Bei der Steuerung der Belüftung ist die Datenauswertung zu Redaktionsschluss zwar noch ausständig, allerdings werden bereits laufend Daten erfasst und wir sind zuversichtlich, dass wir diese auch gewinnbringend auswerten werden können.
Verlöten der Schaltungen
Unterstützung bei der Durchführung des Projekts kam auch von Christian Kroißenbrunner aus der aktuellen 8AM, der seine vorwissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema schreiben wird und in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterrolle insbesondere was Aufbau und Programmierung der elektronischen Schaltung und die Datenbereitstellung betrifft eingenommen hat.
Rückblickend freue ich mich sehr darüber, dass sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit uns an dieses Projekt herangewagt haben und dass wir es aller Schwierigkeiten zum Trotz gemeinsam erfolgreich umsetzen konnten. Die TeilnehmerInnen haben in wenigen Wochen viel Neues gelernt und die Schule in Zukunft die Aussicht auf funktionsfähige CO2-Ampeln zur gezielteren Belüftungssteuerung. Der TU Graz bzw. insbesondere Ao. Univ.-Prof. Erich Leitgeb als Projektkoordinator von „phorsch!“ und Lukas Kreilinger als Werkstättenleiter des FabLab in der Inffeldgasse sei an dieser Stelle noch einmal unser Dank ausgesprochen, denn ohne die tatkräftige Unterstützung hätten wir dieses Projekt sicher nicht durchführen können!
Link zum c’t make Artikel:
CO2- Ampel